Das regionale Hanf-Projekt aus Oberschwaben
Wer im Sommer nach Oberschwaben kommt, staunt nicht schlecht: Mancherorts steht hier der Hanf soweit das Auge reicht.
Dieser ungewöhnliche Anblick ist weder einer bislang unentdeckten Kiffer-Kommune zu verdanken, noch hat er mit einem Revival der hier einst zur Textil- und Papierherstellung so wichtigen Hanffaser zu tun. Das Come-back des traditionellen Hanf-Anbaus in Oberschwaben ist einzig Lars Stury und Wolfgang Misslich zu verdanken.
20 Jahre ist es her, dass die beiden befreundeten Naturschützer aus einem Zeitungsartikel von den bodenverbessernden Eigenschaften der Hanfpflanze und den ernährungsphysiologischen Vorteilen der Hanfsaat erfuhren.
Hanf ist wie Balsam für die Erde. Wer den genügsamen und robusten Hanf anbaut, erhöht die Bodenfruchtbarkeit. Dank der gut durchwurzelten, lockeren Erde steigern sich die Ernteerträge bei Folgefrüchten um bis zu 15 Prozent.
Genauso beeindruckend sind die Samen der Pflanze. Hanf-Saat überzeugt nicht nur durch ihren Reichtum an ungesättigten Fettsäuren, sondern auch durch ihren hohen Anteil an Eiweiß und essentiellen Amminosäuren. Und das Beste dabei: Geröstet haben Hanfsamen einen köstlich nussigen Geschmack!
Für Stury und Misslich Grund genug, um den Hanf-Anbau in ihrer Heimat wieder in Gang zu bringen. Aus dem anfänglichen Privatvergnügen wurde eine Lebensaufgabe. Mit ihrer Firma Chiron haben die beiden den traditionellen Hanf-Anbau in Oberschwaben wieder etabliert und dabei Lebensmittel geschaffen, die auf jedem Speiseplan eine Bereicherung darstellen.