Eine Studie hat's untersucht
Wenn es um Lebensmittel aus Bayern geht, denken wohl viele zuerst ans Bier. Hopfen gibt es in und um München natürlich zur Genüge, aber auf dem süddeutschen Boden wächst noch viel mehr. Und immer mehr Menschen greifen zu diesen regionalen Lebensmitteln. Doch könnte sich München auch wirklich rein aus dem Umland ernähren? Eine neue Studie findet auf diese Frage eine klare Antwort.
Werden bei einer rein regionalen Ernährung alle in und um München satt? Dieser Frage geht eine neue Studie des Leibniz-Zentrums Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. vom Februar 2023 nach. Außerdem wollten die Forschenden wissen: Klappt eine rein regionale Ernährung auch, wenn Landwirtschaft nur ökologisch betrieben wird, und alle Moore dem Klima zuliebe wiedervernässt werden?
Die Forschenden haben nicht nur berechnet, ob bei einer rein regionalen Ernährung alle in und um München satt werden können. Sie haben auch verschiedene Szenarien untereinander abgeglichen:
Übrigens: Hopfen wurde wegen seiner wichtigen Bedeutung für die regionale Wirtschaft bei den Berechnungen ausgeschlossen.
Das wichtigste Ergebnis: Ja! Wir könnten uns in München rein regional und rein bio ernähren.
Zwar wird für ökologische Landwirtschaft erstmal mehr Fläche benötigt. Der Umkreis, aus dem wir die Lebensmittel beziehen müssten, damit alle satt werden, ist also etwas größer als bei konventioneller Landwirtschaft. Doch wenn die Münchner:innen sich klimafreundlicher ernähren – sprich: weniger Fleisch und weniger Lebensmittel im Müll – wird dieser Umkreis wieder kleiner; kleiner sogar als mit konventioneller Landwirtschaft bei einem Status Quo in Sachen Fleischkonsum und Lebensmittelverschwendung.
Wir von VollCorner tun unseren Teil, indem wir Münchner:innen die Produkte anbieten, die es möglich machen: Wann immer wir können, beziehen wir unsere Produkte regional und haben eine große Auswahl an veganen und vegetarischen Bio-Fleischersatzprodukten, die es leichter machen, statt zu Leberkäs mal zu Soja zu greifen. Mit einem Stück Allgäuer Tempeh der tempehmanufaktur zum Beispiel bekommst du deine Dosis gesunder Hülsenfrüchte und gleichzeitig einen deftigen Fleischersatz.
Fazit: Auch bei rein ökologischer Landwirtschaft produziert das Land um München mehr als genug Lebensmittel für alle Anwohner:innen. Es ist also keinesfalls notwendig, durch konventionelle Landwirtschaft die Fläche „effizienter“ zu nutzen, um lokal alle zu ernähren.
Im Modell wird übrigens davon ausgegangen, dass exotische Güter wie Kaffee, Kakao und Bananen weiterhin importiert werden.
Ein weiteres Ergebnis der Modellstudie, das Klimaschützer:innen optimistisch stimmen dürfte: Bayern braucht keine trockengelegten Moore als Anbaufläche, um mit ökologischem Landbau alle zu versorgen. Hier fassen wir euch die wichtigsten Zahlen und Erkenntnisse zusammen:
Selbst wenn das Münchner Umland diese ehemaligen Moorflächen als Anbaufläche ‚verliert‘, könnten Landwirt:innen also noch genug für den lokalen und den globalen Markt produzieren – an den Weltmarkt gehen dann etwa 10 bis 50 % der regional verkauften Menge. Ein Beispiel: Pro 10 Kilo innerhalb Münchens verkauftem Spargel könnten ein bis fünf Kilo in andere Regionen Deutschlands gehen.
Wusstest du, dass Öko-Landbau jährlich Milliarden spart? Lies mehr darüber in unserem Beitrag: Warum Bio kein Luxus ist
Der Grüne Bundestagsabgeordnete Karl Bär, Auftraggeber der Studie, sagt dazu: „Frisch geerntete, kurz transportierte Bio-Lebensmittel aus lokaler Landwirtschaft sichern Arbeitsplätze, die Versorgung in Krisenzeiten und gute Beziehungen von Stadt und Land. Die Studie ist mehr als eine theoretische Berechnung; sie ist eine Einladung, etwas zu verändern.“
Zusammengefasst heißt das: Als Münchner:in regionale Produkte aus Öko-Anbau zu kaufen, lohnt sich! Denn damit unterstützt du Betriebe, die auf kurze Lieferwege und eine umweltfreundliche Bewirtschaftung unserer Flächen achten. Und gerade darauf legt VollCorner seit seiner Gründung 1988 besonderen Wert. Auf unserer Netzwerk-Karte kannst du genau sehen, woher wir unsere Produkte aus dem Umland beziehen. Bei VollCorner findest du zum Beispiel Demeter-Eier vom Bicklhof aus Peiting, Bio-Apfelsaft aus dem Isarhügelland vom Biohof Wimmer, sowie Honig, Edelbrände und Essig vom Bienenhof Pausch aus Scheyern, und vieles mehr!
Außerdem hilfst du uns bei VollCorner durch deinen Einkauf dabei, faire und sparsame Wertschöpfungsketten aufrechtzuerhalten und gegen Lebensmittelverschwendung anzukämpfen. Wusstest du zum Beispiel, dass wir mit Foodsharing und FoodCaring zusammenarbeiten, damit möglichst keine essbaren Lebensmittel aus unseren Märkten im Müll landen? Lies hier mehr über unser Motto „Teller statt Tonne!“.
*in der Studie definiert durch: halb so viel Konsum von Tierprodukten, doppelt so viel Gemüse, fünfmal so viele Nüsse und 32-mal so viele Hülsenfrüchte
Quelle (Studie hier zum Download): oekomodellregionen.bayern/nachrichten/2699/muenchen-isst-regional