Mals Pestizid-Rebellen vor Gericht
Kann das wirklich wahr sein? Mitte September muss eine Reihe von Umweltaktivisten, darunter die Vorstände des Münchner Umweltinstituts, des oekom Verlags, der Dokumentarfilmer und Autor Alexander Schiebel ("Das Wunder von Mals") und neun weitere Aktivisten, in Bozen vor Gericht erscheinen.
Der Grund? Sie haben öffentlich gemacht, dass Südtirol ein Pestizidproblem hat. Weil ein hoher Bozener Politiker dadurch die Marke Südtirol beschädigt sieht, zieht er nun vor Gericht. Neben Freiheitsstrafen drohen den Beschuldigten "Schadenersatzzahlungen in Millionenhöhe", so die SZ am 07.09.20. Das Ziel ist Einschüchterung.
Ein einziger Irrsinn, denn was bleibt uns im Kampf gegen Umweltzerstörung, wenn wir nicht einmal die Wahrheit sagen dürfen? Es kann nicht sein, dass mutige Umweltaktivisten für ihre journalistische Arbeit vor Gericht gezerrt werden. Mals ist weltweit Vorbild, Lichtblick und Hoffnungsträger im Kampf gegen Umweltzerstörung und für den Erhalt von Lebensqualität. Hier geht es um Meinungsfreiheit, nicht um Markenrechte. Und um die Frage, ob man politische Diskussionen, wie z.B. zum Einsatz von Pestizide, öffentlich führen darf.
Doch die Umweltaktivisten lassen sich hiervon nicht abschrecken. "Wir lassen uns keinen Maulkorb verpassen!", sagt Karl Bär, Referent für Agrar- und Handelspolitik des Münchner Umweltinstituts. Die Öffentlichkeit durch die Berichterstattungen soll gezielt dazu genutzt werden zu beweisen, dass Mensch und Natur in Südtirol unter dem massiven Einsatz von gefährlichen Pestiziden leiden.
Was Sie tun können
Solidarisieren Sie sich mit den Umweltaktivisten, z.B. indem Sie diese campact Petition zur Unterstützung der Aktivisten unterzeichnen. Der Prozess in Italien wird die Umweltaktivisten voraussichtlich mehrere Jahre beschäftigen, allein die Gerichts- und Anwaltskosten könnten sich auf bis zu 100.000 Euro belaufen. Mit einer Fördermitgliedschaft des Umweltinstituts können Sie die Angeklagten in dieser schwierigen Zeit unterstützen.
MEHR INFOS
Wenn Sie mehr über die Geschichte von Mals erfahren und die Aktionen unterstützen wollen, haben wir folgende Empfehlungen:
Das Münchner Umweltinstitut hat eine Petition gestartet, um die Bürger von Mals zu unterstützen. Hier erfahren Sie alles über die Hintergründe und können auch online unterzeichnen.
Hier sehen Sie Fotos von unserem mehrtägigen VollCorner Team-Ausflug nach Mals, den wir mit unseren MarktleiterInnen und MitarbeiterInnen der Zentrale 2018 unternommen haben.