Demeter-Eier von Schleichs aus Peiting
Da lachen ja die Hühner? Wir sind uns sicher, auf dem Bicklhof tun sie es wirklich! Denn hier im bayerischen Pfaffenwinkel, inmitten von grünen Wiesen, Wäldern und Mooren, setzt Markus Schleich sich für eine Hühnerhaltung ein, wie sie bei weitem nicht selbstverständlich ist. Nicht nur, weil die Tiere auf dem Demeter-Hof viel Platz zum Scharren und Spazieren haben. Sondern auch, weil Schleichs auch an das Wohl der Hähne denken.
Häufig können sich Geflügelhöfe die Aufzucht der Brudergockel wegen der hohen Investitionen für Ställe, Futter oder Betreuung nicht leisten. Denn sie legen keine Eier, setzen aber auch weniger und langsamer Fleisch an als Mastrassen. Trotzdem ist für Schleichs schon lange klar: Sie wollen auch den männlichen Küken ein Leben ermöglichen!
Um das umzusetzen haben sie mit dem fränkischen Demeter- Geflügelhof Schubert einen Mitstreiter gefunden, der sich mit viel Herz um die Bicklhof-Gockel kümmert. Erst nachdem die Hähne ca. 18 Wochen gescharrt und gekräht haben, werden sie geschlachtet. Um die Aufzucht zu finanzieren, gibt es auf dem Bicklhof ausschließlich Eier mit doppeltem Lebenswert: Nur drei Cent mehr pro Ei sichern den Hähnen Futter, Auslauffläche und genug Platz im Stall für ein artgerechtes Leben!
Neben den Bicklhof-Eiern finden Sie in unseren VollCorner Regalen auch Gockelfleisch und küchenfertige Gockel-Produkte. Dafür wurde das muskulösere und fettarme Fleisch der Brudergockel zu hochwertigen Fonds, Suppen, Frikassee oder Bolognese verarbeitet!
Familie Schleich geht nun noch einen Schritt weiter und engagiert sich für die Züchtung sogenannter »Zweinutzungshühner «. Markus Schleich hat uns etwas mehr dazu verraten:
Für alle die sich mit Hühnern nicht so gut auskennen, was ist denn das Besondere an »Zweinutzungshühnern«?
Markus Schleich: Heute werden Hühner meist als einseitige Spezialisten für Eier ODER Fleisch gezüchtet. Und davon sollen sie am besten möglichst viel liefern! Das hat zur Folge, dass bei Lege-Rassen oft nur die weiblichen Tiere leben dürfen. Zum Glück setzen sich immer mehr Betriebe dafür ein, auch die Brudergockel aufzuziehen, wie wir es schon seit fast 10 Jahren machen!
Im Gegensatz dazu bedeutet Zweinutzung vereinfacht gesagt, dass eine Rasse beides kann: Die Hennen liefern Eier und die Gockel Fleisch. Ein bisschen, wie wenn man den Fortschritt zurückdreht und statt auf industrielle Hochleistungs-Produktion wieder auf alte Kreisläufe von Huhn, Hahn und Ei setzt!
Klingt nach der Lösung aller Probleme! Warum gibt‘s die nicht häufiger?
Markus Schleich: Zum einen besteht bei der Züchtung noch einiger Forschungsbedarf. Die Initiative Ökologische Tierzucht (ÖTZ) ist z.B. schon auf einem guten Weg, aber das braucht viel Zeit.
Es ist auch eine finanzielle Herausforderung! Denn diese Hühner fressen mehr und sind aufwändiger in der Haltung, gleichzeitig legen sie weniger Eier und setzen weniger Fleisch an. Also ist so ein Ei im Moment noch richtig teuer. Nachdem wir auf unserem Hof mittlerweile viel Erfahrung mit Brudergockeln haben, tasten wir uns als nächste Stufe an die Zweinutzung heran und sind schon ganz zuversichtlich!
Wann können wir die ersten Eier von euren Zweinutzungshühnern probieren?
Markus Schleich: Aktuell planen wir, ab Herbst die ersten Eier von diesen Hühnern anzubieten. Die soll es dann natürlich beim VollCorner geben. Wir hoffen, dass das Projekt so gut angenommen wird, wie schon die Brudergockel-Initiative!
Wir sind sehr gespannt und halten Sie natürlich dazu auf dem Laufenden!