10 Alltags-Tipps gegen Lebensmittelverschwendung
Dass wir satt und zufrieden am Tisch sitzen, hat seinen Preis. Unser Essen kostet Arbeitskraft und Herzblut, Tierleben, Ackerflächen, Wasser, Energie und Ressourcen für die aufwändigen Transporte – bevor wir es liebevoll zubereiten und essen. Im besten Fall. Oft kommt es gar nicht so weit.
Obwohl vieles noch genießbar wäre, landen in Deutschland jedes Jahr knapp 12 Mio. Tonnen Lebensmittel im Müll. Allein ihre Herstellung benötigt ganze 8 Mio. Hektar landwirtschaftliche Flächen – das ist etwa so groß wie Bayern. Auch Unmengen Wasser "schütten" wir unbedacht weg, wenn wir beispielsweise schrumpeliges Obst oder welkes Gemüse wegwerfen. Denn für nur 1kg Äpfel sind mehr als 800 Liter Wasser nötig, für 1kg Tomaten 214 Liter.
Dabei beginnt die Verantwortung schon bei der Produktion und im Handel. Wir setzen uns sehr dafür ein, dass unverkäufliche aber verzehrfähige Lebensmittel auf dem Teller statt in der Tonne landen.
Auch Sie können ganz einfach Lebensmittel vor der Tonne bewahren. Dafür haben wir Ihnen ein paar Anregungen für den Alltag zusammengestellt:
1. MINDESTENS haltbar bis: Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist nicht automatisch der Startschuss für Schimmelpilze und Keime. Das angegebene Datum gewährleistet die Haltbarkeit und bestimmte Eigenschaften (z.B. Cremigkeit beim Joghurt). Es heißt aber nicht, dass alle Produkte nach Ablauf ungenießbar sind. Das gilt besonders für trockene Lebensmittel wie Reis, Linsen oder Nudeln. Vertrauen Sie auf Ihre Sinne! Wenn die Sachen noch gut riechen, aussehen und schmecken, steht dem genüsslichen Verzehr nichts im Wege.
2. Besser keine Experimente: Zurückhaltung ist angebracht, wenn das sogenannte Verbrauchsdatum abgelaufen ist, das bei Hackfleisch oder Geflügel angegeben wird. In diesem Fall sollten Sie nach Tag X die Produkte nicht mehr verarbeiten.
3. Lebensmittel-Wohlfühloase: Gut verpackt und am richtigen Ort aufbewahrt, halten Lebensmittel deutlich länger. Dazu gehört auch das richtige Einräumen im Kühlschrank. Zum Beispiel ist es direkt über dem Gemüsefach am kältesten und damit perfekt für schnell Verderbliches – wie Leckereien vom Vortag, die Sie wieder aufwärmen wollen.
4. Alles im Blick: Räumen Sie im Vorratsschrank immer neue Ware nach hinten, ältere nach vorne. So verbrauchen Sie alles in der richtigen Reihenfolge.
5. Reste feiern wie sie fallen: Reste für kochfaule Tage portionsweise einzufrieren ist immer eine gute Idee. Brühen, Fonds oder Saucen können Sie wunderbar in Eiswürfelbehältern portionieren. So haben Sie immer die richtige Menge griffbereit.
6. Leckere Notfall-Rezepte: Aus verschrumpeltem Obst- und Gemüse lässt sich noch etwas zaubern: Smoothies, Eintöpfe, Currys oder selbstgemachtes Apfelmus. Altbackenes Brot schmeckt wunderbar als Semmelknödel oder Armer Ritter.
7. Ein Herz für krummes Obst- und Gemüse: Unsere Naturprodukte sind extravagant und entsprechen nicht immer Handelsklasse 1, was ihr Äußeres angeht. Weil Zwillingskiwis, krumme Gurken oder knubbelige Karotten aber genauso lecker schmecken, ist das kein Grund, sie in der Auslage liegen zu lassen. Greifen Sie ruhig zu!
8. Gut durchdacht: Nicht einfach hungrig "draufloskaufen". Mit Einkaufszettel kaufen Sie zielgerichtet ein – und behalten die Menge im Blick.
9. Auswärts-Zuviel: Lassen Sie sich im Restaurant einpacken, was Sie nicht geschafft haben! Außerdem gibt's Apps wie Too Good to Go, um noch mehr aus Restaurants zu retten.
10. Geteilte Reste sind halbe Reste: Bei Foodsharing können Sie Essen anbieten, für das Sie keine Verwendung haben – wer sie möchte holt sie bei Ihnen ab.
Übrigens: Wenn Sie diese Tipps gegen Lebensmittelverschwendung in die Tat umsetzen, helfen Sie gleichzeitig unnötigen Verpackungsmüll zu reduzieren. Denn es ist nicht nur schade um den Inhalt, sondern auch um die vielen Tüten, Becher und Co., die unsere Umwelt belasten.