Die Aktion "Boden Brot" der Freien Bäcker
Eine intensive konventionelle Agrarindustrie und die zunehmende Verstädterung weltweit zerstören immer mehr ökologisch wertvolle Flächen. Dabei ist ein gesunder, fruchtbarer Boden die Voraussetzung dafür, dass wir etwas zum Essen auf dem Tisch haben. Mit der Aktion Boden-Brot 2021 machen die Freien Bäcker, eine unabhängige Berufsorganisation handwerklich arbeitender BäckerInnen, auf diese Entwicklung aufmerksam - und wir machen mit! Seit dem 16. Januar gibt’s bei uns sechs Wochen lang zwei „Boden-Brote“ gebacken von unseren regionalen Partnerbäckereien Fritz Mühlenbäckerei und Lokalbäckerei Brotzeit.
Pro verkauftem Brot fließt 1,- € als Spende in die Ausbildung von engagierten Menschen zu „Boden-BotschafterInnen" von der gemeinnützigen Bildungsorganisation Atelier Ernährungswende. Die Wissensvermittlung übernehmen Boden-ExpertInnen aus dem wissenschaftlichen Bereich sowie aus bäuerlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Im Anschluss sollen die „Boden-BotschafterInnen“ für die Durchführung von Workshops in Berufsschulen und Betrieben zur Verfügung stehen.
Gleichzeitig macht die Kampagne auf die Wichtigkeit fruchtbarer Böden aufmerksam. Über Infos auf Brottüten und Flyern soll ein möglichst großes Bewusstsein für den Erhalt wertvollen Mutterbodens geschaffen werden.
Wussten Sie, dass die oberste Schicht des Bodens von unzähligen, winzigen Lebewesen bevölkert wird? In nur einer Handvoll Erde stecken mehr Lebewesen als Menschen auf dem Planeten. Diese dünne Schicht und ihre Bewohner stellen die Grundlage unserer Existenz dar.
Sie versorgen die Pflanzen mit Nährstoffen und Wasser, wandeln organisches Material zu Humus um und sorgen dafür, dass CO2 im Boden gespeichert wird. Ihr wichtigster Vertreter, der Regenwurm, ist ein Indikator für die Fruchtbarkeit des Bodens und er besitzt eine Schlüsselfunktion für die Steigerung der Bodenfruchtbarkeit. Können Sie sich vorstellen, dass in nur einem Hektar gesundem Grünlandboden bis zu drei Millionen Regenwürmer leben?
Weltweit verschwinden immer mehr gesunde Ökosysteme. Sie fallen Agrarspekulationen oder dem wachsenden Siedlungs- und Verkehrsbau zum Opfer. Doch der Hauptgrund für die immense Verschlechterung der weltweiten Bodenqualität liegt in der intensiven Bewirtschaftung durch die konventionelle Agrarindustrie. Böden verlieren ihren natürlichen Gehalt an organischen Stoffen. Sie verdichten, verschmutzen und versalzen zunehmend.
Die Verschlechterung der Bodenqualität senkt auch die Qualität von Wasser, Luft und Nahrungsmitteln und wirkt sich negativ auf die biologische Vielfalt und den Klimawandel aus.
Ein stärkeres politisches Engagement und die Unterstützung von Bio-Landwirtschaft sind notwendig, um die Bodendegradierung und den Verlust der biologischen Vielfalt zu stoppen.
Denn im Gegensatz zur intensiven Bewirtschaftungsweise der konventionellen Agrarindustrie setzen sich unsere Bio-Bauern für den Schutz des Bodens ein. Zum Beispiel indem sie auf Pestizide verzichten und dafür mehr Handarbeit, wie zum Beispiel Jäten, in Kauf nehmen. Oder sie durch Förderung von Nützlingen wertvolle Ökosysteme schaffen und die Artenvielfalt erhalten!