Saatgutkultur erhalten, Vielfalt säen!
Aussäen, pflanzen, ernten, Saatgut einbehalten für das nächste Jahr. Seit über 12.000 Jahren hat dieser Zyklus Tradition. Heute ist er weitgehend unüblich. Warum? Und was bedeutet das?
Das Saatgut, der Grundstein unserer Ernährung, liegt schon lange nicht mehr allein in den Händen der Landwirte und Gärtnereien. Großkonzerne züchten Hybridsaatgut, welches große Ernteerfolge verspricht, aber nicht nachgezüchtet werden kann. Qualitative Eigenschaften wie Geschmack oder Gehalt an ätherischen Ölen spielen bei den Zuchtzielen der Konzerne oft eine untergeordnete Rolle.
Der traditionelle Nachbau, über Auslese und Wiederaussaat, ist nur mit samenfesten Sorten möglich. Mit der Hoheit der Saatgut-Konzerne geraten Bauern in eine Abhängigkeit und müssen ihre Saat jedes Jahr neu kaufen.
Zum Glück setzen sich einige unserer Partner-Betriebe für Züchtung und Erhalt samenfester Sorten ein, u.a. der Obergrashof in Dachau oder der Biohof Fuchs in Schrobenhausen.
Viele Vereine, Bio-Gärtnereien und -Höfe setzen sich dafür ein, unser Saatgut als Kulturgut zu erhalten. Denn konsequenter Ökolandbau benötigt eine Pflanzenzüchtung, die auf Vielfalt und fairen sozioökonomischen Strukturen aufbaut.
Samenfeste Sorten
• … sind nachbaufähig
• … garantieren Vielfalt auf dem Acker und Unabhängigkeit in der Versorgung mit Saatgut und Lebensmitteln
• … bergen Potentiale für die Züchtung zukünftiger Sorten
•… überzeugen durch guten Geschmack und Bekömmlichkeit
Eine sehr gute Erklärung findest du auf den Websites der Vereine Kulturpflanzenentwicklung Obergrashof & Kultursaat. Oder im VollCorner Interview mit Julian Jacobs vom Obergrashof.
In dieser Infografik haben wir die Zusammenhänge bei samenfestem Saatgut versus hybridem Saatgut zusammengefasst. Lade sie dir gerne runter und verbreite sie weiter, damit noch mehr Menschen verstehen, wie wichtig samenfestes Obst und Gemüse für Ernährungssouveränität in der Zukunft sind.
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