Jugend für Klimaschutz
Seit Januar gehen Schüler und Studenten freitags auf die Straße, um für den Klimaschutz zu protestieren. Alles angefangen hat es mit der jungen Schwedin Greta Thunberg und ihrem Schulstreik vor dem Schwedischen Reichstag in Stockholm im August 2018. Innerhalb weniger Monate hatte Greta mit ihrem Aufruf „Skolstrejk för klimatet“ („Schulstreik für das Klima“) 20.000 Schüler aktiviert.
Aus dem Protest einer einzelnen Schülerin gegen die mangelnde Einsatzbereitschaft der Politik für den Klimaschutz hat sich mittlerweile eine globale Schüler- und Studentenbewegung entwickelt, die sich unter dem Motto #fridaysforfuture für den Ausbau des Klimaschutzes einsetzt. Das grundsätzliche Ziel der Bewegung ist es, Politiker auf klimapolitische Missstände aufmerksam zu machen und dazu zu bringen, dass sie schnelle und konkrete Maßnahmen einleiten.
Einige Politiker des Bundestages kritisieren, dass Schüler während der Schulzeit, nämlich jeden Freitag, demonstrieren. Manche Abgeordnete stellen sogar die Motivation und Selbstinitiative der jungen Demonstranten in Frage. Wolfgang Hansjakob, Direktor des Münchner Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums, möchte seine Schüler sogar zukünftig mittels Bußgeld-Androhung vom Schulstreik abhalten. Rückendeckung bekommt Hansjakob dabei vom bayrischen Kultusminister Michael Piazolo, der auf die allgemeine, gesetzlich geregelte Schulpflicht pocht. Damit würden streikenden Schülern und ihren Eltern bis zu 1.000 Euro Bußgeld drohen.
Wir finden es dagegen groß, dass sich junge Menschen für die aktuelle Politik interessieren und den Mut haben sich für ihre Belange und Zukunft einzusetzen.
Solange die „Profis“ in den Parlamenten nur darüber reden, dass Umwelt und Klima geschützt werden müssen, sich aber nicht auf konkrete und zeitnahe Maßnahmen einigen können, solange sollten wir alle, zusammen mit unserer Jugend und unseren Kindern lautstark bleiben, um eine klügere Umweltschutzpolitik und globale Klimagerechtigkeit zu erwirken. Abwarten oder gar Wegschauen können wir uns nicht leisten, wenn wir den Generationen nach uns eine lebenswerte Erde zurücklassen wollen.
Übrigens: Eine andere Münchner Schule, das Edith-Stein-Mädchen-Gymnasium in Haidhausen, sieht von Bußgeldern für protestierende Schülerinnen ab. Um dem Erziehungsauftrag gerecht zu werden müssen Mädchen, die an den Freitags-Demonstrationen teilgenommen haben, die neu gegründete Umwelt-AG besuchen. Dort setzen sie sich konstruktiv mit Umweltschutz-Maßnahmen auseinander. Wir finden eine pädagogisch wertvolle und nachhaltige Lösung!