Unser Ausflug zu den Pestizid-Rebellen
Die Bewohner des südtiroler Dorfes Mals im Vinschgau haben es geschafft, eine politische Rebellion gegen die Vergiftung ihrer Heimat durch Pestizide anzuzetteln.
Die Region Mals eignet sich mit seinem milden und windreichen Klima besonders gut für Obstbau. Hier weht es an durchschnittlich 300 Tagen im Jahr. Das mindert Pilzerkrankungen und Schädlinge auf natürliche Weise. Doch die günstigen klimatischen Bedingungen hindern konventionelle Bauern nicht daran, dennoch 15- bis 30-mal jährlich Pestizide auf ihre Obstplantagen zu sprühen.
Dieses Gift landet nicht nur auf den Apfelbäumen. Durch Abdrift wird das ganze Tal vergiftet. Die Pestizide kommen auf Felder von Bio-Bauern genauso wie ins heimischen Gemüsebeet. Der Wind transportiert es auf Spielplätze, Wanderwege und Straßen. Es macht weder Halt vor privaten Schlafzimmern, noch vor öffentlichen Erholungsgebieten. Verschiedene Tests konnten das Gift in der Umwelt nachweisen – es ist nahezu überall und damit eine Bedrohung für Mensch und Natur.
Um die fortschreitende Vergiftung zu stoppen, hat die Gemeinde Mals via Volksabstimmung entschieden, pestizidfrei zu werden.
Im Oktober 2018 waren wir bei einem Besuch vor Ort, womit wir nicht nur Solidarität mit Mals zeigen wollten, sondern auch Unterstützung für weitere Aktionen zugesagt haben. Kurz darauf wurde die Umsetzung des Volksentscheids per Eildekret gestoppt. Seither liegt alles auf Eis.
MEHR INFOS
Wenn Sie mehr über die Geschichte von Mals erfahren und die Aktionen unterstützen wollen, haben wir folgende Empfehlungen:
Das Münchner Umweltinstitut hat außerdem eine Petition gestartet, um die Bürger von Mals zu unterstützen. Hier erfahren Sie alles über die Hintergründe und können auch online unterzeichnen.
Unser Dank gilt SlowFood München und der Genussgemeinschaft Städter und Bauern, e.V. für die vielen Tipps und Kontakte zu den Malser Rebellen.